Abschnitt des Limesweges, von Kipfenberg nach Bad Gögging
Kurzbeschreibung des Limesweges
Der fünfte und kürzeste Abschnitt des Limesweges geht von Marköbel bis Gross-Krotzenburg am Main. Hier endet auch
der hessische Teil des obergermanischen Limes. Der Abschnitt ist 20,8 km lang und wird betreut vom Vogelsberg Höhen-Club.
Langfassung des Weges
Sinnvollerweise beginnt man den Abschnitt am Friedhof in Marköbel. Zum Einen steigt man von Hanau kommend hier aus dem Bus,
zum anderen kann man auf dem Friedhof
ein paar rekonstuierte Teile des Kohortenkastells Marköbel besichtigen. Im Kirchhof findet man den einmarkierten Umriss
des Kastellbades.
Bis auf Weiters war es das mit sichtbaren Teilen des römischen Reiches. Der Weg folgt nun mehr oder weniger dem Limes Richtung
Süden, hier und da trifft man auf eine beschreibende Tafel am Wegrand, die Vorstellung über den Limes ist aber sehr verschwommen.
Das ändert sich am Ortsausgang von Rückingen, wo man auf das Kastellbad des dortigen Kastelles trifft. Das eigentliche Kastell
ist überbaut, das Bad wurde erhalten und teilt sich das Gelände mit einem Spielplatz, der sich sinnigerweise "Römerspielplatz" nennt.
Auf ein recht gut sichtbaren Stück Limes trifft man im Überschwemmungsgebiet der Kinzig, wo man den Limes kreuzt. Anschliessend
entfernt man sich großräumig, um Autobahn, Bahn und B43 auf Brücken zu überqueren. Auf den Limes trifft man erst wieder kurz vor
der nächsten Autobahnüberquerung, wo es über die A45 geht. Auf diesem Stück kommt man an den sehenswerten Resten des ehemaligen
Klosters St. Wolfgang aus dem 15. Jhdt. vorbei.
Der eigentliche Höhepunkt des Abschnittes (rein subjektiv natürlich, hier tritt wieder mein Kindheitstraum hervor) liegt
abseits des Limesweges.
Vom Forsthaus St. Wolfgang kommend biegt man kurz vor der Autobahnbrücke rechts ab und geht parallel zur Autobahn Richtung Norden,
kreuzt den Limes (gut zu sehen), geht weiter auf dem Weg, der später einen Rechtsbogen macht. Der Weg kreuzt den Limes ein
zweites 'mal. Hier jetzt nach Norden auf den Limes, bis kurz vor das Wasser. Man steht hier vor dem "Doppelbiersumpf" (der
heisst wirklich so). Der Limes endet hier macht eine Wendung von ca. 20 m Richtung Westen und geht in eine Art Damm
durch den Sumpf über.
Die Römer hatten hier eine Palisadenreihe im Wasser und einen Knüppeldamm durch den Sumpf. Der Weg
weiter Richtung Norden läuft ziemlich genau dort, wo die Römer den Damm hatten. Ca. 20 m rückwärts vom Limeseinsprung
sieht man im Wald einen kleinen Hügel, unter dem der WP 5/12 liegt (Steinturm, der Holzturm liegt weiter südlich und
geht in den Haufen über). Der Hügel wirkt ziemlich durchwühlt. Alles in allem liegt die Stelle 600m vom Limesweg entfernt.
Nachdem die Autobahn überquert ist, geht der Limesweg bis zum Kastell Gross-Krotzenburg direkt auf dem Limes und ist bis zur
Schifflache auch gut zu sehen.
Gleich hinter der Autobahn kann man WP 5/13 (schlecht zu sehen) und das Kastell Neuwirtshaus
besichtigen. Der Weg endet am Kohortenkastell Gross-Krotzenburg.
Der Abschnitt ist gut markiert, es gibt ein paar kleine Rätsel in Rückingen und Langendiebach, aber Verlaufen sollte
eigentlich nicht möglich sein. Vorsicht zwischen Langendiebach und Ravolzhausen. Hier gibt es (2014) eine neue Straße, die
etwas Verwirrung stiftet. Von Norden kommend, einfach dem alten verlauf folgend, die Übersicht ist einfach. Von Süden
kommend, die Strasse überqueren und auf das verfallene Silo zuhalten, dann auf das kleine Trafohäuschen im Feld.
Auf diesem befinden sich die nächsten Wanderzeichen.
Der Weg ist, wie es in dicht besiedeltem Gebiet zu erwarten war, zu großen Teilen asphaltiert, das wird kein Qualitätsweg,
auch Elkes 2 Personen/Std. Regel wird nicht annähernd erfüllt.
Fazit: Es ist vielleicht clever diesen Abschnitt mit dem Fahrrad zu machen, es ist leicht zu fahren und es gibt nur einen
einzigen Hügel (hinter Marköbel) und auch der ist nicht furchterregend. Ansonsten ist der Weg für Limes-Hardcore-Geher und
man sollte wenigstens den Doppelbiersumpf besichtigen (! Naturschutzgebiet, anständig benehmen).